
Insight
Lebensmittelverschwendung ist eines der drängendsten globalen Probleme unserer Zeit. Jährlich landen Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel im Müll – mit gravierenden Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.
Seit dem Jahr 2020 setzt Sodexo mit dem WasteWatch-Programm ein starkes Zeichen gegen Verschwendung. Durch den gezielten Einsatz digitaler Technologien, Analysen und Mitarbeiterschulungen hilft das Programm, Lebensmittelabfälle in unseren Betriebsrestaurants signifikant zu reduzieren. Unser deutschlandweites Ziel: Bis Mai 2025 die Lebensmittelabfälle um 50 % senken. Ein Team, das bereits große Fortschritte gemacht hat, sind unsere Kolleg:innen bei PwC im Tower185 in Frankfurt. Ihr Beispiel zeigt, wie WasteWatch nachhaltig wirkt – und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile bringt.
Im Oktober 2021 führte unser Team beim Kunden PricewaterhouseCoopers (PwC) im Tower185 in Frankfurt das WasteWatch-Programm ein. Im Zeitraum von Januar 2024 bis Oktober 2024 konnten die Kolleg:innen bei PwC eine Reduzierung von 46 % erzielen. Die dadurch erreichte CO2-Einsparung (19,77 metrische Tonnen) ist immens und eine Erfolgsgeschichte für Sodexo Deutschland und das Team im Tower185. Hier erzählen die Verantwortlichen, wie sie diese Leistung erzielt haben.
Die Einführung des neuen Systems fand schrittweise statt. Zuerst erhielten der Küchenleiter Frank Schönmeyer und sein Souschef Pascal Pistara eine Einführung mit E-Learning-Einheiten und umfangreicher Dokumentation von Sodexo. Dabei wird die Installation des Equipments Schritt für Schritt begleitet. Ein Plus daran: Auf die Inhalte kann das Team jederzeit wieder zurückgreifen, wenn sie etwas nachschauen möchten oder mit einer Funktion unsicher sind. Im Anschluss führten die beiden zunächst Testläufe durch, um die Funktionsweise des Systems besser zu verstehen. Und letztlich haben sie gesamte Team eingebunden und entsprechend geschult.
Wir sind hier in Frankfurt ein großes Küchenteam und haben auch entsprechend viele administrative Tätigkeiten in der Küche. Daher war es mir von Anfang wichtig, dass nicht eine Person für das WasteWatch-Programm zuständig ist, sondern dass alle im Team dazu beitragen, dass wir unsere Abfälle messen und alles und korrekt im System gespeichert wird.
Diese Herangehensweise förderte nicht nur das Verantwortungsbewusstsein, sondern integrierte die Abfallmessung nahtlos in den Arbeitsalltag. Frank Schönmeyer betont: „Bei uns hat die Einführung von WasteWatch so gut geklappt, weil wir von Anfang an unser Team informiert und geschult haben. So sind alle sensibilisiert, warum wir das machen, und alle Mitarbeitenden tragen das Projekt mit.“
"Ich kann sagen, dass das regelmäßige Wiegen bei jedem im Team in Fleisch und Blut übergegangen ist und es einfach normal ist, dies im Ablauf mit umzusetzen“, fasst Sabrina Ulrich, zuständig für die Küchenadministration, zusammen. Gleichzeitig bemerken die Verantwortlichen vor Ort auch, dass die Mitarbeitenden nach wie vor Interesse an den Ergebnissen zeigen: Immer wieder fragt jemand aus dem Team nach dem aktuellen Fortschritt. Daher legt der Küchenleiter dem Team regelmäßig die Daten aus dem System vor. Diese Transparenz dem Team gegenüber stärkt das Verständnis, warum sie das System nutzen. Dies hat auch zu dem positiven Nebeneffekt geführt, dass sich alle im Team immer wieder neue Methoden zur Abfallvermeidung überlegen. Beispielsweise kochen die Mitarbeitenden nun regelmäßig eigene Brühe aus Lebensmittelresten, anstatt auf Instant-Produkte zurückzugreifen. Beim Schälen von Obst und Gemüse achten die Mitarbeitenden auf bewussteren Umgang mit den Produkten. Und übrig gebliebene Speisen verwendet das Küchen-Team wenn möglich weiter, etwa für „Power Lunches“ oder durch Einfrieren.
Das Thema Vermeidung von Lebensmittelabfall spielt auch beim Kunden und den Gästen eine Rolle. Dank angepasster Portionsgrößen auf dem Teller und diesem Bewusstsein ist es sehr selten, dass Essensreste zurückkommen. Entsprechend fließt aus diesem Bereich nur wenig in die eigene Abfallmessung mit ein, was ein positiver Aspekt ist.
Natürlich steht es unseren Gästen im Betriebsrestaurant immer frei zu sagen, Sie möchten heute etwas mehr auf dem Teller haben. Insgesamt haben wir aber das Gefühl, das Bewusstsein dafür, was sie schaffen, ist bei den Gästen sehr hoch und entsprechend wenig bekommen wir dann als Tellerabfälle zurück.
Für die Zukunft hat sich das Team im Tower185 vorgenommen, die Gäste stärker in das Thema einzubinden und durch Informationsmaßnahmen das Bewusstsein für Lebensmittelabfälle zu schärfen. Das Ziel ist es, sowohl im Betrieb als auch privat nachhaltigere Gewohnheiten zu fördern, um langfristig noch mehr Abfälle zu vermeiden und das Unternehmensziel zu erreichen.